Die Geschichte vom „Manderbacher Krebse“

 

Früher hatten alle Städte und Dörfer einen sogenannten

Scherz- oder Spitznamen.

 

Die Dillenburger nannte man die „Deller Lecker“,

die Einwohner von Frohnhausen waren die „Blaufüße“,

die Sechsheldener wurden die „Rübe Schäler“ genannt.

Auch die „Manderbacher Krebse“ waren überall bekannt.

 

Es gibt viele Geschichten wie die Manderbacher zu ihrem Namen gekommen sein sollen.

 

Die offizielle Version lautet:

Der Altwieser-Weiher (nach der Flur Bezeichnung „Alte Wiese“)

besteht schon seit mehr als hundert Jahren.

Er diente als Brandweiher und es waren schon immer Fische darin.

Bei sommerlichen Temperaturen konnte man auch schon mal ein kühles Bad nehmen. Es war üblich, ihn alle zwei Jahre abzulassen und zu säubern.

Eines Tages stieß man dabei auf ein höchst merkwürdiges Tier.

Die Manderbacher standen staunend um dasselbe herum und rätselten, welcher Art es wohl sein mochte, wobei sie allerdings zu keinem Ergebnis kamen.

Schließlich holte man den Landrat zu Rate, in der Annahme, der müsse wohl wissen, was für ein Tier den alten Brandweiher „unsicher mache“.

Nun der Landrat wusste es.

Er erklärte das „sagenumwogene Tier“ kurzerhand zu einem Krebs.

„Ja, aber das ist doch ein Krebs ihr Manderbacher Krebse“ rief er aus, und damit hatten die Manderbacher diesen Scherznamen weg.

Zur Sicherheit legten die Manderbacher das Tier an eine Kette, und somit befindet es sich noch heute im Altwieser-Weiher.

Zur Erinnerung an diese denkwürdige Geschichte beschlossen die Manderbacher dann im Jahre 1964, einen „Doppelgänger“ auf den Brunnen am Weiher zu setzen, womit also auch dessen Herkunft erklärt wäre.  

 

 

Die Sage von der Schilpenburg

 

Auf einem Berg bei Manderbach soll einmal die „Schilpenburg“ gestanden haben. Sechs Brüder, allesamt hartherzige Ritter hatten sie erbaut.

Den fünf ältesten Rittern hatten die Hunnen die Frauen geraubt, während sie alle sechs selbst auf einem längerem Raubzug waren.

Alle sechs schwuren daraufhin, nie mehr zu heiraten.

Der jüngste Bruder aber befreite einmal ein Mädchen aus der Gewalt eines wilden Bären und begehrte, sie zur Frau zu nehmen.

Deswegen töteten ihn seine Brüder, die sich kurz darauf in einem heftigen Streit gegenseitig umbrachten, bis auf den ältesten der seine Brüder in der Schmandwiese begrub und dann fortzog.

In Gewitternächten will man die fünf Getöteten gesehen haben, wie sie mit aufgerichteten Speeren vor der Burg standen.




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